Alzheimer Prävention und Therapie

 Stefan Bogdanov

 Klinische Untersuchungen in den USA mit 274 Patienten zeigen, dass Alzheimer vermeidbar und im frühen Stadium sogar heilbar ist (Bredesen et al.2018, Isaacson et al. 2019). Für jeden Patienten wird ein individueller Therapieplan ausgearbeitet, mit dem man die Lebensstil-Ungleichgewichte therapiert. Bei allen Patienten wurde eine Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten festgestellt:
 Je früher das Krankheitsstadium, desto besser das Resultat!

 

Was sind die Lebensstil-Faktoren?

 1. Die richtige Diät mit genügend Vitalstoffen und wenig Schadstoffen.
 Die Ernährung ist der wichtigste Faktor für die Prävention. Der Mensch, als ein Produkt der Evolution, ist optimiert für ein Leben von ca. 50 Jahren. Dann entstehen im Körper verschiedene Vitalstoff-Mängel. Diese  Mängel werden nach der Analyse der individuellen Risikofaktoren bestimmt. Danach wird eine individuelle Diät, ergänzt durch die nötigen Vitalstoffe empfohlen.

Die Schadstoffe spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Alzheimer. Es gibt hunderte Giftstoffe, die über Nahrung, Wasser, Luft und Kosmetika in den Körper gelangen können  Die Kontaminationsquellen müssen identifiziert und eliminiert werden, die Schadstoffe müssen durch Entgiftung aus dem Körper entfernt werden.

 2. Mehr Bewegung und Kraft
Mangelnde Bewegung ist nach der Ernährung der zweitwichtigste Faktor für die Entstehung von Alzheimer. Regelmässige Bewegung und Training sind zu empfehlen.

 3. Genügend Entspannung
Andauernder Stress ist eine weitere Ursache für die Entstehung von Alzheimer. Stress kann überall entstehen: in der Familie, in der Schule, im Betrieb, in zwischenmenschlichen Beziehungen, usw. Durch verschiedene Massnahmen muss der Stress vermindert werden (Entspannung, Meditation, Yoga).

 4. Guter Schlaf
Guter Schlaf ist sehr wichtig für die Hirngesundheit. Schlechter Schlaf gilt als unabhängiger Risikofaktor für Alzheimer. Der Schlaf muss optimiert werden.

 5. Geistige Aktivität
Es gilt das LLL: das lebenslange Lernen. Erlernen Sie eine neue Sprache, bleiben Sie geistig aktiv, nehmen Sie am Leben teil und begeistern Sie sich für Neues!

 6. Vernetzt bleiben
Einsamkeit begünstigt die Entstehung von Alzheimer. Wichtig sind erfüllende Beziehungen, Austausch mit Freunden, Teilnahme am öffentlichen Leben und Engagement in Clubs und Vereinen.

 

Das Vorgehen

 Das ReCode Protokoll von Dale Bredesen: theoretische Grundlagen

 Dale Bredesen ist ein anerkannter Alzheimer Forscher. Auf der Suche nach der Alzheimer Pille hatte er mit seiner Forschung, wie alle seine Kollegen, keinen Erfolg.  Es gibt bis heute kein Medikament, das die Krankheit stoppen und heilen kann. Dr. Bredesen hat realisiert, dass es ca. 50 biochemische Prozesse gibt, die  zu Alzheimer führen können.  Eine Pille kann deshalb ummöglich die Krankheit stoppen, es braucht  einen multifunktioneller Ansatz.

Die metabolischen Faktoren, die an der Entstehung von Alzheimer beteiligt sind

Auf Grund von ca. 50 metabolischen Faktoren, die zu Alzheimer führen können, stellte Bredesen sein ReCode Protokoll auf. 35 davon sind:

 1.     Steigerung der mitochondrialen Funktion; Mitochondrien produzieren ATP, das Energie für das Nervenwachstum und für den Erhalt der Nerven liefert

 2.     Erhöhung des mitochondrialen Schutzes

 3.     Verringerung Beta-Amyloid-Produktion, der Hauptbestandteil der Alzheimer-Amyloid-Plaques

 4.     Steigerung des Beta-Amyloid-Abbaus

 5.     Reduzierung der Beta-Amyloid-Oligomerisierung  (Bildung längerer Moleküle des Beta-Amyloids)

 6.     Erhöhung des Amyloid-Beta-Ab-Transports

 7.     Erhöhung der Amyloid-Beta-Clearance

 8.     Verminderung des N-terminalen Fragments des Beta-Amyloid-Vorläuferproteins (N-APP)

 9.     Erhöhung des hirnabgeleiteten Nervenfaktors (BDNF), eines Neuropeptids mit Wachstumseffekten auf Neuronen

 10.  Erhöhung des Nervenwachstumsfaktors (NGF), eines Neuropeptids, das am Wachstum und an der Aufrechterhaltung von Nervenzellen beteiligt ist

 11.  Erhöhung des Granulozyten-stimulierenden Faktors (G-CSF), eines Wachstumsfaktors mit neuroprotektiver Wirkung, der das Wachstum der Nervenzellen erhöht

 12.  Erhöhung des aktivitätsabhängigen neuroprotektiven Proteins (ADNP), eines Proteins, das für die Gesundheit des Gehirns und für die kognitive Funktion unerlässlich ist

 13.  Förderung des p-Tau Abbaus = neurofibrilläre Knoten, Aggregate von hyperphosphorylierten Tau-Proteinen, primäre Marker der Alzheimer-Krankheit

 14.  Förderung des Homocystein Abbaus, eine proinflammatorische Substanz

 15.  Eindämmung der Entzündung

 16.  Förderung der Antioxidantien Bildung, welche die die Neuroinflammation verringern

 17.  Bauen von Synapsen

 18.  Erhöhung des Albumin/Globulin (A/G)-Verhältnisses, Indikator für entzündlichen Alzheimer

 19.  Erhöhung des Glutathions (GSH), eines wichtigen Antioxidans

 20.  Abbau des Eisen-Überschusses (entzündungsfördernd)

 21.  Hemmung von NF-kB, ein Proteinkomplex, der entzündliche Zytokine kontrolliert

 22.  Erhöhung der zerebralen Durchblutung

 23.  Erhöhung der Acetylcholin Konzentration, einem am Gedächtnis beteiligten Neurotransmitter

 24.  Erhöhung der Alpha-7-Nikotin-Acetylcholin-Rezeptoren (α7), eine Verbindung welche die Neurodegeneration unterdrückt

 25.  Verminderung des ApoE4-Effekts; dieses Gen bestimmt ein erhöhtes Risiko für Alzheimer, wobei das 4/4-Gen das höchste Risiko hat

 26.  Erhöhung der Gamma-Aminobuttersäure (GABA), ein beruhigender und neuroprotektiver Neurotransmitter, der Glutamat, einen exzitatorischen Neurotransmitter, herunterreguliert

 27.  Verringerrung der N-Methyl-D-Aspartat-Rezeptor-Aktivität (NMDA) , ein Rezeptor, der die Aktivität von Glutamat, einem wichtigen Neurotransmitter im Gehirn, der an Lernen und Gedächtnis beteiligt ist, reguliert

 28.  Optimierung der Hormone, insbesondere von Estradiol, Progesteron, Testosteron, DHEA und Schilddrüse

 29.  Erhöhung und Optimierung der Vitamin D-Konzentration

 30.  Verringerung der Pro-Form des Neuronen-Wachstumsfaktors (pro-NGF), eines Proteins, das in höheren Konzentrationen im Gehirn von AD-Patienten exprimiert wird

 31.  Verringerung von Caspase-6, deren Aktivität mit einem erhöhten Alzheimer Risiko verbunden ist

 32.  Verbesserte Entgiftung

 33.  Optimierung der Blutversorgung des Gehirns

 34.  Vergrösserung der Telomer-Länge

 35.  Verringerung giftiger Metalle und Toxine

 

Der Alzheimer Präventions-Mechanismus

 Dr. Bredesen vergleicht das Alzheimer-Gehirn mit einem «löchrigem Dach».  Die 50 Stoffwechselprozesse müssen  richtig funktionieren, damit die Löcher dicht sind und das Gehirn, wie ein Haus, keinen Schaden nimmt.  Das Risiko für eine Alzheimer-Erkrankung kann reduziert werden indem man

 1.     die physiologischen Prozesse unterstützt, welche die Bildung der beiden Anti-Alzheimer-Peptide induzieren  (trophic anti-AD im unteren Schema)

 2.     alle Faktoren reduziert, welche die Produktion der vier pro-Alzheimer-Peptide verursachen. (anti-trophic, Pro-AD im unteren Schema)

 

Auf diese Weise werden die Neuronen erhalten:

 Wie dies zu erreichen ist, bildet die Grundlage des ReCode-Programms von Dr. Bredesen. Er hat eine Reihe von Faktoren identifiziert, die den APP-Rezeptor dazu veranlassen, die trophische oder Synapsen- bildende, neuronale Gesundheit zu fördern. Das APP spricht auf Dutzende von Molekülen an, die die Gesundheit des Gehirns und den Schutz vor Alzheimer unterstützen. Unser Gehirn hat 100 Milliarden Neuronen, und jedes Neuron hat etwa 10.000 Verbindungen, die Synapsen genannt werden. Synapsen sind entscheidend für die kognitive Funktion, die Gedächtnisspeicherung, die Entscheidungsfindung und die Neurotransmitter-Kommunikation. Das Gehirn verfügt ca. 100 Milliarden energieaufwändige Synapsen, die mit energieproduzierenden Rohstoffen versorgt werden müssen, um effizient zu arbeiten.  Die Summe der Art und Weise, wie man sein Leben von Minute zu Minute lebt, wirkt sich auf diese hochkomplexe Algorithmus-Verschiebung aus, entweder in Richtung Hirnschutz und -Hirnerhaltung oder in Richtung Hirnentzündung, Hirnzerstörung und neuronaler Tod. Wenn man jung ist, ist das Verhältnis zwischen neuronalem Wachstum und der Zerstörung ausgewogen. Mit zunehmendem Alter dominiert der destruktive (klastische) Teil des Prozesses tendenziell über den aufbauenden (blastischen) Teil der Gehirnerhaltung. Wir müssen uns dazu entschließen, alles zu tun, was wir tun können, um jeden der Faktoren herab zu regulieren, der Entzündungen und weitere klastische Aktivitäten auslöst, und alles hoch-zu-regulieren, was Wachstum, blastische Aktivität und damit neuronale Plastizität induziert.

 

Praktische Durchführung des ReCode Protokolls

 Dale Bredesen konnte als erster in 2014 und 2016 zeigen, dass individuelle multifaktorielle Lebensstill-Interventionen den Alzheimer Prozess von 20 Personen stoppen und sogar umkehren können: für jeden Patienten wurde ein individueller Therapieplan ausgearbeitet, mit dem die mangelhaften Lebensstil-Ungleichgewichte therapiert wurden. Diese Massnahmen betrafen Diät, Bewegung, Stress, geistige Aktivität, soziale Vernetzung und Schlaf der Versuchsteilnehmer.  Der Erfolg der Massnahmen wurde mit klinischen, biochemischen und biologischen Untersuchungen überwacht. In seinen Studien identifizierte Bredesen sechs verschiedene Typen von Alzheimer, die in der Praxis meistens vermischt sind.  In der Tat hat jeder Patient einen individuell-spezifischen Alzheimer.  In 2018 publizierten Bredesen und Mitarbeiter einen erfolgreichen klinischen Versuch mit  100 Patienten.  

In 2021 wurde von der Gruppe von Bredesen zum ersten Mal erfolgreich einen ersten "kontrollierten klinischen Versuch" mit 25 Pateinten durchgeführt: 2021: Toups et al: Controlled clinical trial with 25 Patients

 2019  publizierten  Richard Isaacoson und Mitarbeiter einen ähnlichen klinischen Versuch mit 154 Patienten.

 Folgendes war gemeinsam bei den Resultaten aller Untersuchungen:

·      Die Versuchsteilnehmer befanden sich in Phase 1 bis 3 der Alzheimer Krankheit. Bei Patienten von Phase 4 (aus total 5 Phasen) ist der Hirnschaden irreversibel und es können nur kleine Verbesserungen erreicht werden.

·      Bei allen Patienten wurde eine Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten festgestellt, je früher das Krankheitsstadium, desto grösser der Erfolg

·      Im Durchschnitt musste jeder Patient regelmässig ca. 15-20 verschiedene Lebensstil-Massnahmen befolgen

·      Die kognitiven Verbesserungen treten innerhalb einer Periode von 3 bis 18 Monaten auf

·      Der Erfolg der Methode hängt ab von der Konsequenz, mit der der Patient die Lebensstil-Massnahmen befolgt.

·      Die Lebensstil-Massnahmen müssen lebenslang durchgeführt werden. Wenn man damit aufhört, kommt die Krankheit zurück.

 

Die wichtigsten Interventionen zur Alzheimer Prävention

 

Interventionen

Massnahme, Einnahme

Diät optimieren

Minimierung von einfachen Kohlehydraten und Nahrungsgiften

Interval-Fasten

Individuell angepasste Diät

Entzündungen und Insulinresistenz verhindern

Ketogenese induzieren,  Bio-Nahrungsmittel verwenden

Entzündungsindikatoren optimieren

Homocystein, CRP vermindern

Omega 3 Index-optimieren

 

Anti-entzündliche Ernährung, Curcumin, Fisch- oder Algenöl

Mitochondrien-Funktionen optimieren

CoeQ10, Glutathion optimieren

CoeQ10, L-Carnitin (Acetyl-Carnitin)

Alpha-Liponsäure

Glukose-Stoffwechsel optimieren

Insulin, Glukose,
Hb-A1C optimieren

 

Ketogene Ernährung, Interval-Fasten,
auf tiefem glykämischen Index achten, Bewegung optimieren,

Vitamine optimieren

Vit. B12, Folsäure

Vit. D, Vit E, Vit C

Mineralstoffe optimieren

K, Ca, Mg, Cu, Zn, Se, Cr, Mn, Li

 

Einnahme von Vitamin B Komplex, Vit D, Vit E, Vit C

 

Einnahme von Mineral- und Spurenstoffen

Hormone optimieren

Testosteron, Progesteron, Cortisol, Catecholamine, DHEA, Pregnenolon, Vasopressin

 

Lebensstil-Massnahmen, Stressabbau

Einnahme von Hormonen oder bio-identischen Hormonen

Risiko Gen-Allele APOE, MTHFR  bestimmen

Spezifische Massnahmen auf Risikogene abstimmen

Mikrobiom optimieren

Einnahme von Pro- und Präbiotika, Vollwertige- und rohfaserreiche Ernährung

Mundpflege optimieren

Entzündungen mit geeigneter Mundhygiene bekämpfen

Toxine reduzieren

 

Schwermetalle, Pestizide und Schadstoffe vermeiden, vorhandene Toxine ableiten

Stress abbauen

Yoga, Meditation, Entspannung

Schlaf optimieren,

ca. 8 h pro Nacht Schlaf: Bei Problemen Stress abbauen, evtl. Melatonin-, L-Tryptophan-Einnahme

Bewegung optimieren

Regelmässige Bewegung, Krafttraining

Gehirn trainieren

geistige Tätigkeiten fordern,

Brain-IQ-Software etc.

Soziales Netz ausbauen

Kontakte und Freundschaften pflegen

 

 

 Bei diesem Programm muss folgendes beachtet werden:

·      So viel verursachende Netzwerkkomponenten angehen wie nötig, mit dem Verständnis, dass Kombinationseffekte additiv und kumulativ sind.

 ·      Je grösserer der therapeutische Input eines Patienten, desto wahrscheinlicher ist es, dass eine bestimmte Heil-Schwelle erreicht wird, welche den pathogenen Prozess zu einem therapeutischen Nutzen werden lässt.

 ·      Es ist ein lebenlanges Programm: die wiederholte Anwendung von Therapeutika ist notwendig, um die Ergebnisse im Laufe der Zeit zu optimieren und um einen nachhaltigen Therapie-Erfolg zu sichern. Ein Nachlassen bedeutet die Weiterentwicklung der Alzheimer-Erkrankung.

 

Die Sieben Dinge, die man tun muss, um kognitive Beeinträchtigung zu verhindern

Während die Protokolle von Bredesen und Isaacson darauf abzielen, den kognitiven Verfall umzukehren, können wir die gleiche Wissenschaft auf das eigene Leben anwenden, um die Entstehung von Alzheimer generell zu verhindern. Wir können diese Konzepte durchführen um die Gehirngesundheit zu optimieren und um die Hirn-Funktion insgesamt zu verbessern.

Hier sind die sieben wichtigsten Massnahmen, die zu befolgen sind, um Alzheimer zu vermeiden:

1. Guter Schlaf

 Sieben bis acht Stunden Schlaf pro Nacht sind für die Förderung der kognitiven Funktion von entscheidender Bedeutung, denn während des Schlafs entfernt der Körper Stoffwechselabfälle aus dem Körper und das Gehirn kann regenerieren.

 Bei Schlafapnoe ist das Gehirn sauerstoffarm, wodurch sich die kognitiven Fähigkeiten verschlechtern können. Bitten Sie Ihren Arzt, Sie für eine Schlafstudie zu überweisen.

 2. Ketogenese induzieren: Interval-Fasten

 Fasten Sie über Nacht (mindestens 12 Stunden) -  so induzieren Sie die Ketogenese (dazu ist auch eine zucker- und kohlenhydratarme Diät erforderlich). Am effektivsten ist dies, wenn vom Abendessen bis Mittagessen des nächsten Tages gefastet wird (15-16 Stunden). Wenn sich der Körper in der Ketogenese befindet, wird der Insulinspiegel gesenkt. Zusätzlich werden die Amyloid-beta-Spiegel reduziert, die eine Hauptursache für die bei Alzheimer-Patienten gefundenen Amyloid-Plaques sind. Eine zucker- und kohlenhydratarme Ernährung vereinfacht das Fasten über Nacht.

 3. Kohlenhydrat- und Zuckeraufnahme reduzieren

 Diäten mit wenigen Kohlenhydraten und wenig bis gar keinem Zucker sind die beste Methode, um Entzündungen im Körper zu reduzieren. Sie verringern auch das Risiko, eine Insulinresistenz zu entwickeln. Darüber hinaus wurden zucker- und kohlenhydratarme Diäten mit einem verringerten Risiko, an Alzheimer zu erkranken, in Verbindung gebracht.

 4. Reduktion der toxischen Belastung

 Die Verringerung der Toxin-Belastung eröffnett dem Körpersystem eine bessere Chance, richtig zu funktionieren. Mitochondrien und Stoffwechselsysteme bilden da keine Ausnahme.

 Toxische Belastungen können durch gute Luft- und Wasserfilter im Haus reduziert werden. Toxinhaltige Gegenstände sollten vermieden werden. Darunter zählen:

     Antihaft- und Aluminiumpfannen

     Schädliche Körperpflegeprodukte: Bio-Produkte eignen sich am besten

     Chemische Reinigungsprodukte: Natürliche Produkte sind zu bevorzugen

     Farben mit flüchtigen organischen Verbindungen: Naturfarben benutzen

     Zahnfüllungen aus Quecksilber sind zu ersetzten

     Fisch mit hohem Schwermetallgehalt meiden

     Kunststoffe mit Weichmachern meiden

     Verkohltes und gebratenes Fleisch (hohe Lipidperoxidation) sollte nicht gegessen werden

 5. Nahrungs-Ergänzungen einnehmen

 Die Ernährungsumstellung steht im Mittelpunkt des Bredesen-Protokolls. Durch die Einnahme bestimmter Nahrungsergänzungen kann das Gehirn geschützt werden. Die Einnahme der in der oberen Tabelle angegebenen Ergänzungen sollte in Betracht gezogen werden. Diese fördern nachweislich eine gesunde Gehirnfunktion.

 6. Täglich trainieren

 Eine Übungsroutine wurde eindeutig mit einer Verbesserung der kognitiven Leistungsfähigkeit verbunden. Studien haben ergeben, dass selbst ein täglicher Spaziergang die Alzheimer-Progression deutlich verlangsamt. Ein schnelles 15-minütiges, hochintensives Intervalltraining hat sich als genauso effektiv erwiesen wie ein stundenlanges Training.

 7. Stress abbauen

 Zu viel Stress verursacht hohe Werte an Cortisol, die mit Alzheimer in Verbindung stehen. Die  tägliche Ausübung von Meditation, Yoga, das Hören von beruhigender Musik, Spaziergänge in der Natur können Abhilfe schaffen.

 

Rechtzeitig handeln

Die Alzheimer-Erkrankung ist ein Prozess. Die Krankheit entwickelt sich sehr langsam und braucht längere Zeit, bis 20-30 Jahre, bevor erkennbare Symptome erscheinen.  Dann ist die kognitive Fähigkeit oft so beeinträchtigt, dass ein Lebensstil-Turn-Around nur schwer zu bewerkstelligen ist. In dieser Anfangsphase von Alzheimer muss man resolut versuchen die Lebensstil-Mängel zu korrigieren. Deshalb ist es ratsam, insbesondere für Leute, bei denen es Demenz in der Familie gibt, möglichst früh mit Prävention zu beginnen:  schon mit fünfzig.  Neben der Pflege eines  gesunden Lebensstils gehört dazu eine Analyse auf das Vorhandensein des Risikogens APOE4 (siehe oben). In der Schweiz können Analysen von solchen epigenetischen Risikogenen nur mit ärztlicher Empfehlung durchgeführt werden. Die rechtzeitige Lebensstil-Umstellung lohnt sich: die Belohnung ist eine bessere körperliche und geistige Gesundheit.

 

 

Bücher

 1.Die Alzheimer Revolution, Dr. Dale Bredesen, 2018

2.  Die Alzheimer-Lösung: Das wissenschaftlich erprobte Programm zur Prävention und Behandlung von Alzheimer - Die Ergebnisse der bisher größten Alzheimer-Studie, A. Sherzai, D. Sherzai, 2019

3. Die Alzheimer Formel, Dr.med. Michael Nehls, 2018

4. Essen! Nicht vergessen, Ulricke Sonder, Dr. Peter Heilmeyer, 2017

 

 Publikationen

 Bredesen, Dale et al. Reversal of cognitive decline: 100 patients. J Alzheimers Dis Parkinsonism, 2018, 8. Jg., Nr. 450, S. 2161-0460

 Isaacson, Richard et al. Individualized clinical management of patients at risk for Alzheimer's dementia. Alzheimer's & Dementia, 2019, 15. Jg., Nr. 12, S. 1588-1602.

Kate Toups et al., Precision Medicine Approach to Alzheimer’s Disease: Successful Proof-of-Concept Trial, Mai 2021, doi: https://doi.org/10.1101/2021.05.10.21256982