Gehirn-Gesundheit, Lebensstil, Gehirn-Krankheiten, Prävention

Umwelt Toxine und Hirn-Gesundheit

 

Umwelt-Schadstoffe und neurodegernative Krankheiten

Umwelt-Toxine (giftige Substanzen) schaden der Gesundheit. Es entsteht dabei oxidativer Stress, d.h. freie Sauerstoffradikale und reaktive Sauerstoffverbindungen, die an der Entstehung der neurodegerativen Krankheiten Alzheimer, Parksinson und multiple Sklerose beteiligt sind. Diese schädlichen Verbindungen schädigen die Energieproduktion der Mitochondrien, was eine Schlüsselrolle  bei der Entstehung der neurodegenerativen Krankheiten spielt.

Der amerikanische Hirnforscher Dale Bredesen, der als erster erfolgreich den Alzheimer-Prozess stoppen und umkehren konnte, fand heraus, dass Umwelt-Toxine eine sehr wichtige Rolle bei der Entstehung von Alzheimer in den USA haben: bei der Hälfte aller Alzheimer Betroffene, die er untersucht hat, sind vom sogenannte toxischen Alzheimer betroffen.  Von allen 6 Alzheimer Typen ist dieser Alzheimer Typ am schwierigsten zu behandeln. Die Gründe dafür sind:

·       Die grosse Vielfalt der Schadsotffe, mit ganz unterschiedlicher chemische Beschaffenheit. Dies macht ihre Identifizierung  im Körper sehr schwierig.

·       Wegen ihrer unterschiedlichen Beschaffenheit ist es auch schwierig die Schadstoffe erfolgreich aus dem Organismus zu entfernen.

In Europa gibt es keine Angaben über die Bedeutung der Toxine bei der Alzheimer-Entstehung. Vermutlich ist hier die Schadstoffbelastung kleiner als in den USA.

Toxische Metalle

Die Exposition des Menschen gegenüber toxischen Metallen ist ein weltweit verbreiteter Zustand, der auf mehrere Expositionspfade zurückzuführen ist, darunter das Einatmen kontaminierter Luft, die dermale Absorption von Metallen und die Aufnahme von kontaminiertem Wasser und Nahrungsmitteln. Die Aggregation des Amyloid-β-Proteins in neuronalen Zellen nach der Exposition mit Aluminium-, Zink-, Kupfer-, Eisen- und Kadmiumchloridsalzen deutet darauf hin, dass die Exposition gegenüber Metallen Alzheimer-ähnliche Pathologien auslösen kann.

Blei ist auch neurotoxisch und wird  mit der Abnahme der Kogntion von Erwachsenen in Verbindung gebracht.

Quecksilber (Hg) ist ein gut bekanntes Neurotoxin und ist auch Risikofaktor für die Entwicklung von Alzheimer.

Höhere Konzentrationen von Arsen werden auch mit schlechter Kognition in Verbindung gebracht,

Zink (Zn) ist ein essentielles Spurenmineral, dessen Mangel mit Alzheimer in Verbindung gebracht wird.

Es wird angenommen, dass Metallmischungen auch eine Rolle bei der Entwicklung neurodegenerativer Erkrankungen spielen, da sie möglicherweise eher synergistisch wirken als additiv.

Exposition und Therapie

Schwermetalle gelangen in den menschlichen Organismus über Luft, Nahrung und Wasser. In letzter Zeit wurden grosse Anstrengungen unternommen und die Belastung durch Schwermetalle hat stark angenommen. Schwermetalquellen sind Nahrungsmittel wie Fische, Innereien (Leber, Nieren etc.) und Pilze, - diese dürfen höhsten 1-2 mal wöchentlich konsumiert werden.

Queckselber ist in den Amalgamfüllungen der Zähne. Diese sollten  durch anderen Füllungen aus nicht-toxischem Material, z.B. aus Kunststoff, ersetzt werden.

Therapie

Die Quelle der Schwermetallbelastung muss eliminiert werden. Eine Analyse der Schwermetalle im Blut gibt Auskunft über die Schwermetalbelastung. Wenn die Werte über die Toleranzgrenze liegen, müssen die Schwermetalle aus dem Blut entfernt werden. Für diesen Zweck wird die sogenannte Chelat-Therapie angewendet werden.

Organische Schadstoffe aus der Umwelt

Pflanzenschutzmittel

Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln  (PSM -  Insektizide und Pestizide) in Haushalten und landwirtschaftlichen Bereichen hat im Laufe der letzten vier Jahrzehnte exponentiell zugenommen. Die daraus resultierende PSM Umweltexposition wird mit der starken Erhöhung der Inzidenz der neurodegenerativer Erkrankungen in Verbindung gebracht. Viele Insektizide zielen auf das Nervensystem von Schadinsekten  und sind auch neurotoxisch für den Menschen. Akute, chronische und langfristige Exposition mit PSM wurde mit neurologischen Erkrankungen einschließlich Alzheimer in Verbindung gebracht. Das breit angewendete Herbizid Glyphosat ist besonders gefährlich. Die Glyphosat-Anwendung in der Schweiz ist eingeschränkt worden, sollte aber ganz verboten werden.

Bestimmte Pflanzenschutzmittel können als Einzelexposition harmlos sein, aber wenn sie mit anderen Schadstoffen gemischt werden, können sie viel  toxischer wirken. Einige Insektizide sind Cholinesterase-Inhibitoren und haben langfristige, dauerhafte toxische Wirkungen auf das Zentralnervensystem von höheren Tieren und Menschen.

Die Exposition mit PSM kann vermindert werden durch den Konsum von biologischer Nahrung. Biologische Nahrungsmittel enthalten 10 mal weniger Pestizide als  konventionelle.

Das Trinkwasser ist auch eine Belastungsquelle. Bei vorhandener Belastung sollten spezielle Wasserfilter eingesetzt werden.

Andere industrielle und gewerbliche Schadstoffe

Urbanisierung und Industrialisierung haben zweifellos zu einer Zunahme der Umweltverschmutzung durch industrielle und gewerbliche Schadstoffe beigetragen, die vielfältige Gesundheitsrisiken für Menschen und andere Organismen mit sich bringt. Einzelne Stoffe sind neurotoxisch und werden mit neurodegenerativen Krankheiten in Verbindung gebracht. Unabhängig davon, ob sie natürlich vorkommen oder anthropogenen Ursprungs sind, können Schadstoffe in der Luft, im Wasser, im Boden und in der Nahrung den Menschen potenziell schädigen oder nachteilige Auswirkungen haben. Die Freisetzung dieser Stoffe wird durch regulatorische Interventionen eingeschränkt.

Bisphenol A (BPA) und Phthalate werden in Wasserflaschen und Lebensmitteldosen als Weichmacher und Plastikbausteine verwendet, die in Wasser und Lebensmittel migrieren können. Diese Stoffe haben viele toxische Einwirkungen und können auch neurotoxisch wirken. Als Konsument hat man die Möglichkeit Plastikbehälter und Pet-Wasserflaschen zu meiden.

Lebensmittel- und Kosmetikazusätze

Lebensmittelzusatzstoffe: Darunter verstecken sie sich verschiedene E Stoffe: Konservierungsmittel, künstliche Farbstoffe, Geschmacksverstärker, Antioxidantien, Verdickungsmitteln, Emulgatoren, Säureregulatoren, Enzyme, Backmittel, Treibmittel etc. Viele dieser Stoffe sind fragwürdig und potentiell schädlich für die Hirngesundheit.

Am gesündesten ist es Bio-Lebensmittel ohne Zusatzstoffe zu konsumieren.

Hier finden Sie eine Liste der schädlichsten E-Stoffe:
https://utopia.de/ratgeber/lebensmittel-zusatzstoffe-e-nummern-liste/

Die Liste der 10 schädlichsten Zusatzstoffe:

·       Glukosesyrup: Ursache von Fettleibigkeit und Diabetes, in vielen Lebensmittel vorhanden

·       Transfette: verantwortlich für die Zunahme von schlechtem Cholesterin, in Margarin und in margaringebratene Lebensmitteln

·       Aspartam (E951) in Diätlebensmitteln; ein Nervengift

·       Viele Farbstoffe: blau (E133), rot (E124), gelb ( E110 und E102)

·       Glutamat: geschmacksverstärker, in vielen Fertigsaucen und –Suppen: Nervengift

·       Nitrate, Nitrite als Konservierungsmittel von Fleischwaren,  bilden giftige Nitrosamine im Körper

·       Kaliumbromat, in Backwaren, ev. Krebserregend

·       Schwefeldioxid (E220), in vielen Fertiggerichten, Wein etc: Allergieauslöser

·       Natriumsulfid: in Weinen und Trockenfrüchten: Allergieauslöser

·       BHA, BHT: um Geschmack und Farbe des Essens zu bewahren, Stimmungsverändernd

·       Aluminium als e173 für Überzüge von Küchen und Gebäck, Nervengift

·       Borsäure E284, Borax (E285)  nur in Kaviar zugelassen

·       Calciumdinatrium-EDTA in Konserven, verhindert Verfärbung

Zusatzstoffe in Kosmetika

Um Schadstoffe zu vermeiden sollten nur biologische und Naturkosmetika verwendet werden. Hier finden Sie eine Liste mit Details über die schädlichsten Zusätze:

https://utopia.de/ratgeber/die-schlimmsten-inhaltsstoffe-in-kosmetik/

http://kosmetik-check.com/schadstoffliste-2/

Die wichtigsten schädlichen Kosmetikschadstoffe

·       Aluminium: vor allem in Deodorants: Verursacher von Alzheimer

·       Parabene

·       Tenside/Emulgatoren

·       Paraffine

·       Bleichmittel, Farbstoffe

·       Phthalate, oft unter der Bezeichnung Alkohol denat.

·       DEA: Weichmacher, Feuchthaltemittel

Drogen

Alkohol

 Übermässiger Alkohol-Konsum ist ein anerkanntes Risiko für neurodegenerative Krankheiten. In Deutschland wird eine tägliche maximale Trinkmenge von 10 g, in der Schweiz 12 g Alkohol empfohlen.

Ob das Trinken von kleinen Mengen von Alkohol gut oder schlecht für die Hirn-Gesundheit ist, ist umstritten.

·       Eine ev, schützende Wirkung ist festzustellen bei maximalem täglichen Konsum vom 12 g Ethanol oder einem Glas von 100 ml Wein, vor allem Rotwein.

·       Leute die sich sicher vor neurodegenerative Krankheiten schützen möchten und diejenigen mit erhöhtem Krankheits- Risiko sollten auf Alkohol verzichten

Rauchen

Regelmässiges Tabak Rauchen ist mit einem Risiko für Alzheimer verbunden. Passives Rauchen ist ein auch anerkanntes Gesundheitsrisiko, das auch Alzheimerrisiko beinhaltet.

Marihuana

Verursacht Marihuana Demenz oder hilft Marihuana dabei?

Es gibt  Untersuchungen, die zeigen, dass langfristiger Konsum von Marihuana die Anfälligkeit für die Entwicklung von Alzheimer erhöhen kann, indem das Gedächsniszentrum in Hypocampus gestört wird. Es gibt auch Studien, die zeigen, dass Marihuana, vor allem das Cannabisöl, eine günstige Auswirkung auf Alzheimer haben kann, ev. für kürzere Zeit und in kleineren Dosen.

Schimmel- und Bakterien Toxine

Schimmel-Toxine

Arbeiten von Bredesen und andere haben gezeigt, dass Mykotoxine die Blut-Hirn-Schranke überwinden und die normale Gehirnfunktion stören können, was zu kognitiver Beeinträchtigung und auch zu anderen neurodegenerativen Krankheiten führen kann. Mykotoxine können den toxischen Typ-3-Alzheimer verursachen. Die Schimmelpilze auf Lebensmitteln sind nicht besonders hirn-gefährlich. Der schwarze Schimmel, der in unbelüfteten Duschen oder an den Wänden wassergeschädigter Gebäude wächst, ist der Schimmel, der toxische, hirnschädigende Toxine produziert. Solcher Schimmel muss unbedingt saniert werden, um eine toxische Einwirkung zu vermeiden.

Bakterien-Toxine

Alzheimer kann auch das Ergebnis einer Infektion mit dem Mundbakterium P. gingivalis sein. Das Bakterium produziert Toxine, so genannte Gingipains, die im Gehirn Alzheimer-Plaque verursachen können. Deshalb ist eine gute Mundhygiene sehr wichtig um die Vermehrung von solchen Bakterien zu verhindern.

Medikamente

Viele Medikamente haben Einfluss auf das Zentralnervensystem und stellen Alzheimer-Risiken dar.

Anticholinergica

Anticholinergika werden sehr breit angewendet. Acetylcholin ist die Substanz, die Nervenimpulse im Hirn überträgt und direkt die Hirnaktivität steuert. Acetylcholin ist das Hormon des parasympathischen Nervensystems, das verschiedene Organe inerviert und die Kontraktion verschiedener Muskeln steuert. Diese Medikamente vermindern die Acetylcholinwerte in vielen verschiedenen Organen aber auch im Gehrin, und können somit Kognitionsstörungen auslösen.

Benzdiazepine

Bei längern Anwendung von Bendiazepine als Beruhigungs-, Schlaffmittel und Anti-epileptika werden oft Gedächnisstörungen beobachtet. Deshalb müssen diese Stoffe nur für kurze Zeit angewendet werden, was oft nicht der Fall ist.

Die umstrittene Rolle der Statine

Statine werden immer noch sehr oft als Cholesterinsenker verschrieben, vor allem bei älteren Leuten. Es gibt jedoch einige wissenschaftliche Publikationen, die über Kognitionsstörungen nach Statin-Einnahme berichten. Die amerikanische FDA meint Einnahme von Statine habe das potentielle Risiko eine Kognitionsstörung und Gedächnisstörungen auszulösen. Auf vielen Beipackzetteln von Statinen sind Gedächnisstörungen als Nebenwirkung erwähnt. Cholesterin ist für eine optimale Funktion des Hirns unerlässlich. Eine starke Verminderung, z.B. durch den Einsatz von Statinen ist somit hirn-schädigend.

Entfernung der Schadstoffe durch Entgiftung

·       Trinken Sie 2-4 Liter sauberes Wasser

·       Essen Sie viel Balastsotffe, sowohl lösliche (Quelstoffe, die Wasser binden, enthaltend in Leinsamen, Vollkorn-Hafer, Flohsamenschalen, Linsen,  etc.) wie auch unlösliche (Vollkornbrot, Hülsenfrüchte, Vollkornreis,  dunkel-grüne Gemüse etc)

·       Schwitzen Sie durch Bewegung oder Sauna, denn Toxine werden so weg-geschwitzt!

·       Gehen Sie hinaus  dort gibt es viel weniger Toxine als in der Wohnungsluft. Wenn Sie sich noch dazu bewegen, machen Sie noch etwas zusätzlich für Ihre Gesundheit!

·       Heilen Sie ihren Darm mit „Charme“, denn ein gesunder Darm ist unerlässlich für eine gute Gehirngesundheit,  siehe meine Homepage https://www.dergesundheitscoach.ch/kompetenzen/verdauung/

·       Verstärken Sie die Entgiftungsfähigkeiten Ihrer Leber: Ihre Diät muss auch entgiften, dazu: regelmässiges Interval-Fasten, Kurzfastendiät, Entgiftungskuren, Einläufe, Einnahmen von Glutathion und N-Acetylcystein

·       Verstärken Sie die Entgiftung durch die Niere durch eine spezifische Diät

·       Lymphdrainage-Massage hilft für die Entgiftung durch Förderung des Lymphflusses

Bei massiven Vergiftung durch organische Schadstoffe, Schimmel- und Bakterientoxine müssen spezielle aufwendige Entgiftungstechniken durchgeführt werden.

Vorsorgen ist besser als Heilen:

Dieser Spruch ist beim Umgang mit Toxinen besonders dringend zu befolgen. Denn eine Entgiftung ist sehr schwierig und langwierig und nur mit grossem Aufwand möglich. Deshalb ist der toxische Alzheimer die am schwierigsten zu behandelbare Demenz-Krankheit!

 

 

Literatur

Umweltschadstoffe und Neurodegerative Erkrankungen des Gehirns, Hans Ulrich Hill, 2014.

Dale Bredesen, The End of Alzheimer’s Programme, 2020

Manivannan, et al., Role of Environmental Contaminants in the Etiology of Alzheimer's Disease: A Review, Curr Alzheimer Res. 2015 Feb; 12(2): 116–146.

Entgiften ganz easy, Sabine Neumann, 2018.