· 

Rotlicht Therapie bei Alzheimer

Die Wirkung der Photobiomodulation auf Alzheimer

Die Rotlichttherapie (RLT) oder Photobiomodulation (PBM) ist eine vielversprechende nicht-invasive Therapie Maßnahme bei Alzheimer Demenzen.

Bei der RLT wird rotes (600-700 nm) oder nahinfrarotes (NIR; 700-1100 nm) Licht mit geringer Intensität auf das Zielgewebe angewendet. Im Gegensatz zu ultravioletter Strahlung erzeugt die RLT keine Wärme und schädigt keine DNA. Stattdessen dringt sie in biologisches Gewebe, einschließlich des Schädels, ein und stimuliert zelluläre Reparaturmechanismen. Dieser Artikel befasst sich mit den molekularen und physiologischen Mechanismen, durch die die RLT die Alzheimer-Pathologie abmildern kann, bewertet präklinische und klinische Beweise und erörtert künftige Richtungen für Forschung und klinische Anwendung.

Mechanismen der Rotlichttherapie bei der Alzheimer-Krankheit

1. Mitochondriale Enhancement und ATP-Produktion

Mitochondriale Dysfunktion ist ein zentrales Merkmal von Alzheimer. Neuronen mit ihrem hohen Energiebedarf sind auf ATP für die synaptische Übertragung, den axonalen Transport und die Reparatur angewiesen. Bei Alzheimer nimmt die Aktivität der mitochondrialen ETC ab, was zu ATP-Entzug und neuronaler Apoptose führt.

2. Verringerung von oxidativem Stress

Oxidativer Stress entsteht durch ein Ungleichgewicht zwischen der Produktion von ROS (z. B. Superoxid, Wasserstoffperoxid) und der antioxidativen Abwehr. Bei Alzheimer erzeugen Aβ-Oligomere und beeinträchtigte Mitochondrien übermäßig viele ROS, die Lipide, Proteine und DNA schädigen.

3. Amyloid-Beta- und Tau-Pathologie

Aβ-Plaques und hyperphosphorylierte Tau-Tangles stören die synaptische Funktion und lösen Neuroinflammation aus. RLT kann in beide Prozesse eingreifen.

4. Entzündungshemmende Wirkungen

Eine chronische Neuroinflammation, die durch aktivierte Mikroglia und Astrozyten ausgelöst wird, verschlimmert die neuronalen Schäden bei Alzheimer. Pro-inflammatorische Zytokine (z. B. IL-1β, TNF-α) fördern den Verlust von Synapsen und die Aβ-Produktion.

5. Verbesserter zerebraler Blutfluss (CBF)

Die Alzheimer-Krankheit geht mit einer vaskulären Dysfunktion einher, zu der auch ein verminderter CBF-Wert und ein Zusammenbruch der Blut-Hirn-Schranke (BHS) gehören. Durch die Hypoperfusion werden den Neuronen Sauerstoff und Nährstoffe entzogen.

6. Neuroprotektion und Neurogenese

Bei der Alzheimer-Krankheit kommt es zum Verlust von Synapsen und zur Atrophie des Hippocampus. Die RLT könnte diesen Prozessen entgegenwirken, indem sie das Überleben und die Regeneration von Neuronen fördert.

Klinische und präklinische Nachweise

Tierstudien

Aβ-Abbau und Verbesserung der Kognition

Eine bahnbrechende Studie aus dem Jahr 2017 an *APP/PS1*-Mäusen zeigte, dass 40 Hz NIR-Licht die Aβ-Plaques nach 8 Wochen um 50 % reduzierte, was mit einer verbesserten Leistung in Tests zur Erkennung neuer Objekte korrelierte (Saltmarche et al., 2017).

Im Jahr 2023 ergab eine Studie mit dreifach-transgenen AD-Mäusen (3xTg-AD), dass 810-nm-Licht die Tau-Tangles um 40 % reduzierte und die synaptische Dichte im Hippocampus wiederherstellte (Lee et al., 2023).

Neuroinflammation und oxidativer Stress

AD-Ratten, die 4 Wochen lang mit 670 nm-Licht bestrahlt wurden, wiesen um 60 % niedrigere IL-1β-Werte im Hippocampus und eine geringere Astrogliose auf (Berman et al., 2020).

Studien am Menschen

Pilotversuche

In einer offenen Studie von Saltmarche et al. aus dem Jahr 2020 erhielten 8 Alzheimer-Patienten eine transkranielle plus intranasale NIR-Therapie (810 nm, 20 Minuten/Tag). Nach 12 Wochen zeigten die Teilnehmer verbesserte Mini-Mental State Examination (MMSE)-Werte (durchschnittlicher Anstieg: 3 Punkte) und eine bessere Schlafqualität.

Eine randomisierte kontrollierte Studie (RCT) aus dem Jahr 2023 mit 60 MCI-Patienten ergab, dass die transkranielle Lichttherapie mit 850 nm das verbale Erinnerungsvermögen im Vergleich zur Scheinbehandlung um 15 % verbesserte (Chan et al., 2023).

Die Auswirkungen der RLT auf neurologische Erkrankungen inkl. Demenz werden in den Übersichtsreferenzen 2 bis 8 ausführlich diskutiert.

Neuroimaging und Biomarker

fMRI-Studien zeigen eine verbesserte funktionelle Konnektivität im Default Mode Network (DMN) - einer für das Gedächtnis wichtigen Region - nach 8 Wochen RLT (Chao, 2019).

Biomarker im Blut von Alzheimer-Patienten zeigen eine Verringerung des oxidativen Stresses (z. B. 8-OHdG) und der Entzündung (z. B. CRP) nach RLT (Saucedo et al., 2021).

Praktische Anwendung

Die RLT ist im Allgemeinen sicher und hat nur minimale Nebenwirkungen (z. B. vorübergehende Kopfschmerzen, Augenbelastung). Die optimalen Parameter bleiben jedoch umstritten:

Kopfhaut und Schädel absorbieren ~50 % des Lichts; intranasale oder intrakranielle Geräte können die Wirkung verbessern. Referenz 1. gibt eine Übersichtsarbeit über die verschiedenen Geräte

Die Anwendung der Geräte für die Alzheimer Therapie wurden mit Dale Bredesen diskutiert:

Intranasal: vielight.com: https://www.vielight.com/apollo-health-and-vielight-partnership/

Helm: neuronic.com https://www.apollohealthco.com/facebook-live-more-on-photobiomodulation/

Kombination mit dem ReCode nach Bredesen.

Dale Bredesen empfiehlt die RLT im Rahmen seines ReCode Programs

Schlussfolgerung

Die Rotlichttherapie bietet einen vielseitigen Ansatz zur Behandlung der Alzheimer-Krankheit, der auf mitochondriale Dysfunktion, oxidativen Stress, Proteinaggregation und Neuroinflammation abzielt. Die RLT verbessert den Schlaf und die Kognition verbessert.  Es verringert auch Depressionen und neuropsychiatrische Verhaltensweisen bei Menschen mit Alzheimer. Eine zweimalige Lichttherapie pro Tag ist vorteilhafter und wirksamer bei der Verbesserung von Depressionen und neuropsychiatrischen Verhaltensweisen als eine einmalige Lichttherapie pro Tag.

 

Literatur

1.     Fernandes, Filipa, et al. "Devices used for photobiomodulation of the brain—a comprehensive and systematic review." Journal of NeuroEngineering and Rehabilitation 21.1 (2024):

2.     Chamkouri, Hossein, et al. "Brain photobiomodulation therapy on neurological and psychological diseases." Journal of Biophotonics 17.1 (2024)

3.     Shen, Qi, Haoyun Guo, and Yihua Yan. "Photobiomodulation for neurodegenerative diseases: a scoping review." International Journal of Molecular Sciences 25.3 (2024)

4.     Nairuz, Tahsin, and Jong-Ha Lee. "Photobiomodulation therapy on brain: pioneering an innovative approach to revolutionize cognitive dynamics." Cells 13.11 (2024)

5.     Aini, Nur, et al. "The effects of light therapy on sleep, depression, neuropsychiatric Behaviors, and cognition among people living with dementia: a meta-analysis of randomized controlled trials." The American Journal of Geriatric Psychiatry 32.6 (2024):

6.     Lim, Lew. "Modifying Alzheimer’s disease pathophysiology with photobiomodulation: model, evidence, and future with EEG-guided intervention." Frontiers in Neurology 15 (2024)

7.     Lim, Lew. "EEG-guided photobiomodulation in Alzheimer's disease: A comprehensive approach from pathophysiology to personalized intervention." Brain Stimulation: Basic, Translational, and Clinical Research in Neuromodulation 18.1 (2025)

8.     Wang, Miaomiao, et al. "Photobiomodulation as a Potential Treatment for Alzheimer’s Disease: A Review Paper." Brain Sciences 14.11 (2024)

Buch

The Ultimate Guide To Red Light Therapy: How to Use Red and Near-Infrared Light Therapy for Anti-Aging, Fat Loss, Muscle Gain, Performance Enhancement, and Brain Optimization, A.Whitten, 2018,  November 2025

.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0