Die vorliegenden Studien zeigen, dass die Behandlung von Alzheimer-Patienten mit nur einer Intervention (ein Medikament oder eine andere Lebensstilmassnahme) keinen oder nur einen marginalen Effekt hat und den Krankheitsverlauf nicht signifikant beeinflussen kann.
Ein Review aus dem Juni 2025 liefert starke Belege dafür, dass Multidomänen-Therapien bei Alzheimer (wie die ReCode Methode von Dale Bredesen) wirksam sind, insbesondere wenn sie frühzeitig und personalisiert angewendet werden. Die Übersichtsarbeit unterstreicht einen Paradigmenwechsel in der präventiven Neurologie hin zu ganzheitlichen, integrativen Strategien. Roach et al. geben einen systematischen Überblick über bestehende Studien zu Multidomänen-Interventionen (multimodalen Interventionen) bei Alzheimer, darunter Lebensstil-, kognitive, vaskuläre, Bewegungs- und Ernährungskomponenten. Die primären Ziele sind:
1. Katalogisierte randomisierte kontrollierte Studien (RCTs) und Kohortenstudien
2. Analysieren Sie gemeinsame Designelemente, Ergebnisse und Studienpopulationen.
3. Evidenzlücken aufzeigen und zukünftige Forschungsrichtungen aufzeigen
Methoden
RCTs oder Kohortenstudien mit ≥2 Interventionsbereichen, 22 Studien, darunter 18 RCTs, die auf jedes AD-Stadium abzielen, einschließlich präklinischer oder früher kognitiver Beeinträchtigungen
Davon wurden 14 abgeschlossen, wobei 11 einen signifikanten Nutzen bei ≥1 Interventionen zeigten.
Interventionsbereiche
Haupt-Bereiche
Kognitives Training, Ernährung, körperliche Aktivität, vaskuläres Risikomanagement
Sonstige Bereiche:
Soziale Interaktion, Schlaf, Stressabbau, Nahrungsergänzungsmittel
Wichtigste Ergebnisse und Wirksamkeit
Von 14 abgeschlossenen RCTs zeigten 11 einen Nutzen in mindestens einem Zielbereich (z. B. verbesserte Gedächtnisleistung, verlangsamter Rückgang).
Multidomäneninterventionen zeigten durchweg größere Effektstärken als Studien mit nur einer Komponente (z. B. nur pharmazeutische oder nur kognitive Maßnahmen).
Der richtige Zeitpunkt ist entscheidend:
Die besten Ergebnisse wurden in frühen oder präsymptomatischen Stadien der Alzheimer-Krankheit erzielt.
Schlussfolgerungen und Empfehlungen
Wirksamkeit:
Multimodale Ansätze sind wirksamer als unimodale Ansätze.
Frühintervention:
Eine Multidomänen-Therapie führt zu besseren Ergebnissen, wenn sie frühzeitig im Krankheitsverlau begonnen wird.
Personalisierung ist entscheidend
Vorteile ergeben sich aus der Anpassung von Maßnahmen an individuelle Bereiche
Standard der Versorgung
Die Autoren empfehlen , multidomäneninterventionen für die Prävention und Behandlung von AD einzusetzen.
Zukünftige Ausrichtung:
Mehr RCTs mit Schwerpunkt auf Frühphasen-/präklinischen Populationen
Stärken und Grenzen
Stärken:
1. Umfassende Übersicht über veröffentlichte und laufende Multidomänen-AD-Studien
2. Hebt ein konsistentes Muster von Vorteilen bei kognitiven und biologischen Ergebnissen hervor.
3. Verstärkt die Ausrichtung auf vorbeugende Alterungskonzepte
Einschränkungen:
1. Die Studien sind in ihrem Design heterogen, was Vergleiche erschwert.
2. Themen wie Adhärenzstrategien, langfristige Nachhaltigkeit und Praxisnähe müssen stärker in den Fokus rücken.
3. Fehlende Kosten-Nutzen-Daten für Gesundheitssysteme und Kostenträger
Auswirkungen auf Forschung und Praxis
Diese Übersichtsarbeit bestätigt, dass integrative, multimodale Interventionen – die Medizin, Lebensstil und sozio-verhaltensbezogene Bereiche kombinieren – im Vergleich zu Ein-Methoden-Ansätzen bei der kognitiven Gesundheit und AD-Prävention überlegene Ergebnisse liefern. Dies deckt sich mit Ergebnissen wie denen der finnischen FINGER-Studie, die den Wert eines ganzheitlichen Ansatzes im Frühstadium bei neurodegenerativen Erkrankungen belegen.
Aus:
Jared C. Roach et al.: Multidomänen-Therapie bei Alzheimer-Krankheit: Eine Übersichtsarbeit
MedRxiv-Vorabdruck, veröffentlicht am 16. Juni 2025medrxiv.org+7medrxiv.org+7connect.medrxiv.org+7
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